Akustik verbessern – 5 Tipps für Ihren Meetingraum
SERIE: Meetingräume verbessern (2/4)
Schlechte Akustik dämpft die Stimme und löst Unbehagen aus. Warum Sie bei schlechtem Klang im Meetingraum baldmöglichst die Akustik verbessern sollten – und 5 Tipps dazu.
„Dich hat es ja ganz schön erwischt“, bedauerten gleich mehrere Zuhörer nach der Konferenz den Sprecher des Abends. Der wusste gar nicht, wovon die Schulungsteilnehmer sprachen. Was soll ihn denn erwischt haben? „Na, die Erklärung!“.
Tatsächlich erfreute sich der Seminarleiter allerdings bester Gesundheit. Dass seine Stimme trotzdem dumpf und verschnupft klang, lag am Tontechniker, der aus Angst vor Rückkoppelungen die Höhen rausgedreht hatte. Die fehlenden Dezibel hatten unerwünschte Nebenwirkungen: Statt über den Vortrag zu diskutieren, tauschten sich die Zuhörer hinterher über Krankengeschichten aus. Ärgerlich! Und ein Beispiel dafür, wie wichtig es für den Meetingerfolg ist, die Akustik zu verbessern.
Akustik verbessern für mehr Aufmerksamkeit
Wenn Stimmen nicht authentisch klingen, geht während einer Konferenz viel Aufmerksamkeit verloren – sowohl beim Sprecher als auch bei den Zuhörern. Die Akustik zu verbessern ist aber auch deshalb wichtig, weil akustische Wahrnehmungen unterbewusst die Stimmung der Zuhörer beeinflussen. Als ehemaliger Pastor habe ich gelernt, auf solche unterbewussten Wirkungen zu achten. Dröhnige Stimmen werden beispielsweise als aufdringlich empfunden. Bei falscher Akustik erhält eine angenehme, sonore Männerstimme plötzlich einen bevormundend wirkenden Klang und Frauenstimmen werden als schrill empfunden. Dagegen wehrt man sich als Zuhörer – es werden (gedanklich oder laut) mehr zweifelnde und aggressive Fragen gestellt.
Akustik verbessern mit Akustikwand
Ein Meetingraum mit schwieriger Akustik lässt sich nicht einfach mit Standardlösungen verbessern, auch wenn es „Fachfirmen“ gibt, die beispielsweise Akustikwände als pauschale Problemlösung anbieten. Diese (teure) Erfahrung musste auch ein großes Unternehmen aus dem süddeutschen Raum vor einiger Zeit machen. Die Firma hatte viel Geld in einen neuen, großen Meetingraum investiert, mit schönem Parkettboden, Sichtbetonwänden und einer Glasfront, durch die man in die Produktionshalle sehen konnte. Die harte Raumgestaltung war allerdings akustisch problematisch. Eine „Fachfirma“ für Akustiklösungen brachte deshalb eine Akustikwand an der Stirnseite des Raums an. Sie bestand aus edlem Holz, das performiert war.
Akustik verbessern – oder verschlechtern?
Doch die „Fachfirma“ hatte den Raum vorher nicht akustisch berechnet. Will man in einem Raum die Akustik verbessern, genügt es nicht, eine Wand mit Löchern zu gestalten. Die Wand wirkte zwar auf die Akustik ein, aber negativ. Statt die Akustik zu verbessern, dämpfte die falsche Akustikwand nun wichtige Sprachfrequenzen. Die Stimmen klangen dumpf und undeutlich. Die teure Wand musste nun hinter Rigipsplatten versteckt werden.
Akustik verbessern: 5 Tipps
- Lassen Sie die Raumakustik berechnen
- Unser Akustiker kann nach einer Berechnung exakt vorhersagen, wie ein Raum klingt bzw. nach Umbaumaßnahmen klingen wird. Unangenehme Überraschungen sind so ausgeschlossen.
- Erkennen Sie Probleme und falsche Dämpfung
- Laien machen oft den Fehler, dass sie zu viel bzw. den falschen Frequenzbereich dämpfen. Klingen die Stimmen dröhnig, ist der Raum im mittleren Frequenzbereich zu sehr gedämpft. Klingen klare Frauenstimmen schrill und aggressiv, ist daran ein leichter Hallanteil schuld.
- Akustik verbessern für Videokonferenzen
- Eine gute Akustik ist besonders wichtig, wenn im Meetingraum Videokonferenzen stattfinden. Schlechte Akustik potenziert sich via Mikrofon.
- Achten Sie auf die Mikrofon-Unterlage
- Der Meetingraum kann über eine noch so tolle Akustik verfügen – ist die direkte Unterlage, an der das Mikrofon angebracht ist, ungeeignet, kommen die Stimmen bei Videokonferenzteilnehmern falsch an. Vermeiden Sie vor allem schallharte Unterlagen.
- Akustik verbessern – Notfallmaßnahmen
- Wenn Sie ohne Umbau rasch Ihre Akustik verbessern müssen, können Sie im bestehenden Raum mit Akustiksegeln experimentieren. Testen Sie die Wirkung der Segeln an verschiedenen Stellen, besonders an der Decke. Hilfreich ist oft auch das Anbringen von Akustikflächen. Eine sehr schöne Lösung bietet hier die Stuttgarter Firma nimubs an mit sogenannten Lighting Pads – hängenden Lampen, die gleichzeitig die Raumakustik verbessern.
Übrigens: Eine professionelle Raumberechnung kostet rund 800 Euro – wesentlich weniger als es kostet, im Nachhinein Akustikfehler zu beheben. Die Berechnungen, die unser Akustiker erstellt, liegen weit über den gängigen DIN-Normen.
Haben Sie noch Fragen zum Thema „Meetingraum – Akustik verbessern“ oder zu anderen Themen rund um neue Meetingkultur und moderne Meetingräume? Kontaktieren Sie uns einfach, wir beraten Sie gerne.